Der Annahof

Der Annahof

Der Annahof ist ein historisches Gebäude, das eng mit der Reichsgräfin Marianne von der Leyen, geborene von Dalberg, 1745 bis 1804, verbunden ist. Er liegt am Niederwürzbacher Weiher.

Zu Weihnachten 1773 schenkte der Reichsgraf Franz Karl seiner Frau Marianne den Besitz "an den großen Weihern zu Niederwürzbach", "zum Genuss und freier Disposition, zu ihrer Veränderung und zum Vergnügen". Eigentlich sollte das Kleinod dazu beitragen, das Taschengeld der Gräfin aufzubessern, damals hieß das wohl noch Nadelgeld.

Den schon vorhandenen Mitteltrakt ergänzte Marianne durch zwei Rundflügel, wodurch sich ein ovaler Innenhof von 500 Quadratmetern Fläche bildete. Erst 1917 wurden die Rundflügel um einen "Kragen" ergänzt, an dessen Enden sich vier Türme anschlossen, von denen einer im Laufe des zweiten Weltkrieges durch Granatenbeschuss zerstört wurde.

Entlang dem Seeufer bis zum Weiherdamm hin erstreckten sich Gartenanlagen, die als Pflanzgärten dienten, aber auch zum Flanieren einluden. Die rührige Gräfin bildete hier ihr Personal aus. Sie verstand diesen Besitz zur eigenen Kurzweile und Unterhaltung zu nutzen.

In diesem Tal und um den Weiher gruppierten sich verschiedene von ihr in Auftrag gegebene Gebäude und Anlage wie die Mühle (genannt "mon plaisir"), den "Dudelsack", den roten Bau (genannt "bon voisin"), die Philippsburg (von ehemals herausragender regionaler und überregionaler Bedeutung), eingebettet in einen riesigen englischen Garten.

Schon 1793 fand ihr Aufenthalt durch den Einfall der französischen Revolutionstruppen hier ein jähes Ende, die große Teile des feudalen Besitzes dem Erdboden gleichmachten, insbesondere betroffen war die Philippsburg.